Radiuskopffraktur
Was ist eine Radiuskopffraktur?
Die Speiche (Radius) ist einer der zwei Knochen, die den Unterarm bilden. Die Stelle des Radius, die mit dem Oberarmknochen (Humerus) im Ellbogengelenk artikuliert, wird als Speichenkopf (Radiusköpfchen) bezeichnet. Vor allem bei Stürzen oder Unfällen kann dieser Teil des Radius brechen, man spricht dann von einer Radiuskopffraktur. Diese kann in 4 Typen je nach Schweregrad eingeteilt werden. Typ 1 nach Mason beschreibt eine Frakturstufe unter 2mm, während es sich bei Typ 4 um eine dislozierte und mehrfragmentierte Fraktur des Speichenkopfes (Radiusköpfchen) und einer Ellbogenluxation handelt. Betroffen sind sowohl Frauen als auch Männer.
Welche Symptome hat man bei einer Radiuskopffraktur?
Wie diagnostiziert man eine Radiuskopffraktur?
Nach einer ausführlichen körperlichen Untersuchung sowie Anamnese durch einen Orthopäden, bei der insbesondere Wert auf das Unfallgeschehen gelegt wird, können bildgebende Verfahren wie Röntgen weiter Aufschluss über eventuelle Frakturen geben. Bei komplizierten Brüchen kann der Spezialist mittels Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) die Verletzungen an Knorpel beziehungsweise Bändern beurteilen und Pläne für die Operation machen.
Wie behandelt man eine Radiuskopffraktur konservativ?
Je nach Typ der Fraktur wird über die weitere Behandlung entschieden. Bei einer einfachen Fraktur (Typ 1) wird der Arm in der Regel ruhig gestellt und solange notwendig mit Schmerzmitteln gearbeitet. Wichtig ist frühfunktionelle Mobilisation und Physiotherapie. Mit dem vorsichtigen Muskelaufbau sollte nach Gipsabnahme begonnen werden. Eine komplette Wiederherstellung der Funktion ist nach etwa 6 Monaten zu erwarten.
Wie behandelt man eine Radiuskopffraktur operativ?
Bei schwerwiegenderen Frakturen und komplizierten Brüchen ist eine Operation notwendig. Ziel bei jungen Patienten ist vor allem Osteosynthese, also das Fixieren mit Schrauben und Platten. So kann der Knochen eigenständig heilen und zusammenwachsen. In ausgewählten Fällen (Typ 3 und 4) kann es notwendig sein, eine Radiuskopfprothese zu implantieren. Aufgrund der hohen Komplexität ist ein minimalinvasiv-arthroskopischer Eingriff bei der Radiuskopffraktur noch nicht Standard.