Acro­mio­clavi­cular-Gelenk

Erfahren Sie hier näheres zu den Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten des Acro­mio­clavi­cular-Gelenks (kurz: AC-Gelenk).

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Was ist das Acro­mio­clavi­cular-Gelenk?

Das Acromioclaviculargelenk bzw. Schultereckgelenk liegt zwischen Schulterblatt (Scapula) und Schlüsselbein (Clavicula) und verbindet die Schulter mit dem restlichen Skelett. Akute Verletzungen wie Luxationen des Gelenks werden anhand der Rockwood Klassifikation unterschieden und dementsprechend therapiert.

  • Rockwood I beschreibt hier eine Überdehnung der zwei Bänder, die das Acromioclaviculargelenk stabilisieren (Ligamentum acromioclaviculare und Ligamentum coracoclaviculare).
  • Unter Rockwood II versteht man einen Riss des einen und eine Dehnung des anderen Bandes und damit einhergehender unvollständiger Luxation des Gelenks (Riss des Ligamentum acriomioclaviculare, Dehnung des Ligamentum coracoclaviculare und Subluxation des AC-Gelenks).
  • Rockwood III beschreibt eine Ruptur beider Bänder mit einer resultierenden vollständigen Luxation.
  • Als Rockwood IV eingestuft wird eine Verletzung des Acromioclaviculargelenks, bei der die Clavicula nach hinten (dorsal) in den Musculus trapezius luxiert.
  • Rockwood V beinhaltet Typ III, also eine Ruptur der beiden Bänder und eine vollständige Luxation, bei der sich zusätzlich sowohl der Musculus trapezius als auch der Musculus deltoideus von der Clavicula ablösen.
  • Bei einer Rockwood VI Luxation luxiert die Clavicula nach unten (kaudal) unter den Processus coracoideus des Schulterblatts.

Welche Symptome kann eine Verletzung des AC-Gelenks hervorrufen?

Patienten klagen über Schmerzen und eine Bewegungseinschränkung in der Schulter, zusätzlich dazu können Blutergüsse und sogar eine sichtbare Erhebung am Schulterdach dazukommen.

Wie diagnostiziert man eine Verletzung des Acro­mio­clavi­cular-Gelenks?

Da einer Verletzung des Acromioclaviculargelenks üblicherweise ein Unfallgeschehen zugrunde liegt, ist eine ausführliche Anamnese, bei der insbesondere auf den Unfallhergang eingegangen wird, sowie eine körperliche Untersuchung durch einen Schulterspezialisten zu empfehlen. Zusätzlich ermöglichen bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Magnetresonanztomographie (MRT) eine genaue Beurteilung des Schadens an Knochen, Gelenk und Bändern.

Wie behandelt man eine Verletzung des Acro­mio­clavi­culargelenks konservativ?

Die Behandlung erfolgt nach Rockwood Klassifikation. Für Grad I, II und III ohne horizontale Instabilität ist Ruhigstellen gefolgt von frühfunktioneller Behandlung und Physiotherapie meist ausreichend.

Wie behandelt man eine Verletzung des Acro­mio­clavi­cular-Gelenks operativ?

Bei schwereren Verletzungen ab Rockwood III kann der Schulterchirurg durch einen arthroskopischen bzw. offenen Eingriff die korrekte Gelenkstellung wiederherstellen. Im Anschluss sollte so früh wie möglich mit Physiotherapie begonnen werden. Bei chronischer Instabilität des Acromioclaviculargelenks besteht die Möglichkeit, eine Bandplastik mit der Sehne des Semitendinosusmuskels durchzuführen. Diese kann sowohl vom Patienten selbst, als auch von einem Spender stammen.

Was bedeutet eine Instabilität des sternoclaviculären Gelenks?

Das Sternoclaviculargelenk ist ein Knorpelgelenk, dass das Schlüsselbein mit dem Brustbein verbindet und somit die einzige knöcherne Verbindung zwischen Schulter, oberer Extremität und restlichem Skelett darstellt. Bei einer akuten Instabilität wird in der Regel zuerst mit konservativer Therapie behandelt. Sollte sich dadurch keine nennenswerte Besserung einstellen, kann eine offene Stabilisierung mittels Bandplastik unter Einsatz von Zuggurtungsosteosynthese und Clavicula-Osteotomie zur Gelenkentlastung durchgeführt werden. Bei der Zuggurtungsosteosynthese werden Drahtschlingen so verankert, dass der Zug, der eigentlich auf den Knochen wirkt, in Druck umgewandelt wird und diesen so stabilisiert. Um die Fehlstellung des Gelenks zu korrigieren, wird eine Clavicula Osteotomie durchgeführt. Dabei durchtrennt der Schulterspezialist bewusst den Knochen, damit nach der Heilung die korrekte Funktion des Gelenks wiederhergestellt ist. Nach drei Monaten wird das Zuggurtmaterial entfernt und gleichzeitig eine Claviculaverplattung durchgeführt. Diese Technik wurde von uns vor mehreren Jahren etabliert und publiziert.